Die ZEITzeigen veranstalten seit vielen Jahren Events – vorwiegend Ausstellungen mit Zusatzprogramm – zur Geschichte unserer Region, vom Altertum bis in unsere Gegenwart. Wir bieten in unserem Ansatz eine sehr breite Auseinandersetzung, besonders mit naheliegenden Teil- und Rand-Themen . Und so „sprechen“ wir in unseren Events über umwälzende historische Ereignisse wie einen Weltkrieg (siehe unten „Weltkrieg im Dorf“), aber auch über bedeutende Persönlichkeiten – von internationalem (siehe W.H. Auden – Festival) und regionalem Rang („Ein Leben mit Kunst und Handwerk“). – Hier ein Rückblick auf die wichtigsten Veranstaltungen der vergangenen Jahre:
2024: Ausstellung Moderne bis Gegenwart: „Kunst und starke Sprüche“
Dr. Hannes Etzlstorfer als international bekannter Kunstexperte und Sammler, die neu eröffnete „Kulturherberge Schloss Totzenbach“ und die ZEITzeigen verwirklichten gemeinsam eine Kunstausstellung der Sammlung Etzlstorfer (Postmoderne und Gegenwart). Dazu gab es ein vielfältiges Begleitprogramm: dies alles zeigte, wie breit die Darstellungsmöglichkeiten der neuen Totzenbacher Anlage reichen – und vor allem schafft sie eine Atmosphäre, in der Ernsthaftes mit Lebensfröhlichkeit, Sehen mit Hören, Ergriffenheit und Ausgelassenheit fast körperlich spürbar einander nahekommen. ____________________________________________________________________________________________________________________
2023/24: Ein Experiment: „Vorlesen für Erwachsene“
Manfred Hartl und die Schlossherrin lasen an vier Samstag-Nachmittagen aus dem Roman „Ritter Ekkehard“ mit den Schauplätzen aus unserer Gegend – Burg Lengenbach, Totzenbach, Baumgarten …
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2023: „Poesie-Festival – W.H.Auden“
Kooperation mit Literaturhaus NÖ und Archiv der Zeitgenossen, Krems, anlässlich des 50. Todestags des Dichters.
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2021: „Es wurde Licht …“
100 Jahre Strom in unsererRegion – Die Entwicklung von Licht, Geräten und Maschinen – Eine Ausstellung in der Kulturherberge Schloss Totzenbach mit vielen interessanten Objekten, besonders die in der Natur des Schlossparks präsentierten.
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2020: „Ein Leben mit Kunst und Handwerk“
Helmut Bliberger (1942 – 2017), der nach seiner Ausbildung einige Jahre in England lebte, aber den größten Teil seines Lebens und Schaffens in seinem Heimatort Böheimkirchen verbrachte, gehört zu den führenden Holzbildhauern unserer Region
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2018: „Menschen hinterlassen Spuren“
Eine Ausstellung in unserem Archiv als Blick auf historische Spuren in unserer Gegend – von den Ausgrabungen aus sehr, sehr alter Zeit, Wüstungen bis in die beginnende Neuzeit.
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2016: „Schlossgeschichten – Burgen und Schlösser unserer Region“
mit besonderer Betonung unseres Schlosses in Totzenbach und seiner faszinierenden Geschichte. Der dazu herausgegebene Bildband hat auch noch danach – soweit unser Vorrat reichte – ausgezeichneten Absatz gefunden.
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2014: „Weltkrieg im Dorf“
Eine Rückbesinnung auf eine der schwersten Zeiten Europas – und der Welt. Eine umfassende Ausstellung in der Kulturherberge Schloss Totzenbach und im Schlosspark. Erinnerungen an die Zeit, ihre Verdrängungen und ihre heiteren Seiten – z.B. die „Sommerfrische“, aber auch an Familien- und persönliche Schicksale in einer schlimmen Zeit
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„Kunst und starke Sprüche“ – eine besondere Ausstellung (2024)
Wenn Künstler und Künstlerinnen unter sich sind, …..
den Pinsel weglegen und sich dafür mit Kollegen und Feunden zwanglos unterhalten, oder einmal locker zum Schreibzeug greifen, schimmert oft mehr Persönliches durch als in ihrem künstlerischen Werk. Da werden nicht nur Einblicke in die unterschiedlichsten künstlerischen Auffassungen gewährt, sondern auch Erfolg und Scheitern kommentiert, Biographien beschönigt, Lehrer und Konkurrenten gewürdigt oder „angepatzt.“ Und so entstehen Feststellungen, die durchaus als „starke Sprüche“ gelten können – und die über Persönlichkeiten und Werk Kunst und Menschsein verbinden. In diesen starken Sprüchen wird geschimpft, philosophiert und vor allem über die entscheidende Frage schwadroniert: Was ist denn eigentlich Kunst? – So kann es auch sein, dass wir aus dieser verflochtenen Betrachtung von Kunst und „starken Sprüchen“ heraus Dinge verstehen, die uns davor nicht so ganz zugänglich waren.
In diesem Sinn kam diese Ausstellung mit ihrem etwas eigenartigen Format zustande – Hannes Etzlstorfer als Zentralperson, das Ehepaar Berger als Errichter und eben heuer als endgültige Eröffner der Kulturherberge Schloss Totzenbach, und wir als Verein „die ZEITzeigen“ als Organisatoren, Finanzverantwortliche und offizielle Träger der Veranstaltung überlegten, phantasierten, überprüften und – ja, auch das! – schufteten, um in kürzester Zeit etwas Ungewöhnliches und Gutes auf die Beine zu stellen. Und das ist uns – nach allgemeinem Echo – auch gelungen. Die von Hannes Etzlstorfer kuratierte Präsentation vereinte Original-Zeichnungen und –Grafiken von Klassikern der Moderne wie Barlach, Chagall, Giacometti, Kokoschka, Kubin, Leger, Picasso u. a. mit Arbeiten von Schiele, Weiler, Wotruba wie auch zahlreichen Künstlern der Gegenwart. Und sie kamen hier alle auch in geistreichen Zitaten, originellen Wortspenden und in Seitenhieben auf Künstlerkollegen oder ihr Publikum zu Wort. Die mit Leihgaben aus der für gewöhnlich nicht zugänglichen Privatsammlung Punkhof bestückte Schau mit Ihrer Unterteilung in „Werke“ und „Sprüche“ war eine ganz besondere Gelegenheit, sich mit moderner Kunst auf sehr ansprechende Art offen und locker auseinanderzusetzen. Und so wandte sie sich nicht nur an Kunstkenner, sondern an alle Interessierten und Neugierigen – gemäß der Devise des Künstlers Adolf Frohner: „Bei der Kunst und beim Fußballspielen gibt es nur Experten.“
Ein für eine Ausstellung ungewöhnliches Begleitprogramm mit Kindermalwettbewerb, Lesungen mit Musik und Kuratorenführungen sowie einer Modenschau ergänzten die Veranstaltung in stimmiger Weise.
Eröffnung und Ausstellung
Aus dem Begleitprogramm I
Die Flut
Ein nur kurzes Erinnern an ein Ereignis, das auch die Kulturherberge tief getroffen hat. Es war dem unbeschreiblichen Einsatz von Herbert und Johanna Berger und vielen spontanen Helfern zu verdanken, dass unsere Ausstellung nach zwei Wochen fortgesetzt werden konnte – unglaublich! Verständlicherweise gibt es kaum beeindruckende Bilder des Ereignisses: wer hilft, hat keine Zeit, zum Handy zu greifen.
Aus dem Begleitprogramm II
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… ein Experiment: „Vorlesen für Erwachsene“ (2023/24)
Gottfried von Totzenbach hatte sozusagen am 09. September nachmittags im Archiv der ZEITzeigen schon seinen ersten Auftritt – zumindest in der von Manfred Hartl vorgelesenen Geschichte von Junker Edelhart, der als Bub von seinem Vormund, dem gestrengen Herrn von Lengenbach, zu Gottfried geschickt wird, um bei uns ritterliches Verhalten zu lernen. Die Geschichte wird fortgesetzt – und zwar jeden zweiten Samstag im Monat.
Viele unserer mittleren und plus Generation haben als Kinder noch dieses besondere Erlebnis des Vorlesen-Bekommens in Erinnerung – und man geht ja auch heute noch zu Autoren-Lesungen als besonderen Veranstaltungen. Die Idee der ZEITzeigen war es, mit dem Angebot einer Erzählung mit sehr starker lokaler Verwurzelung wieder ein solches Erlebnis zu bieten, bei dem die Bilder nicht fertig serviert werden, sondern bei jedem von uns im Kopf entstehen, wie Johanna Berger in ihrer Einführung erinnerte.
Beleuchtung, ein flackerndes Feuer im Schwedenofen – ein Ruhe vermittelnder Hintergrund zum Erleben der eigenen „Bilder im Kopf“. In den Gesprächen fiel auch das Wort „Entschleunigung“ – das Die Zahl der teilnehmenden Personen, die der Geschichte mit einer kurzen Kaffee-, Kuchen- und Plauderpause folgten, wurde mit jedem Termin größer, sodass
Es scheint, dass wir in unseren turbulenten Zeiten mehr Orte zum Ruhigwerden, zum Abschalten, zur Rückkehr in unsere eigene Phantasie brauchen. Genau so einen Ort wollten wir Ihnen bieten. Vielleicht bis zum nächsten Mal ……..
Die jeweils folgenden Fortsetzungen der Geschichte – natürlich mit Einführung in „was bisher geschah“ – konnten Interessierte dann am 14.10., am 11.11. und am 09.12. erleben.
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Poesie-Festival W.H.Auden (2023)
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„Es wurde Licht …“ (2021)
Ein Leben ohne Strom – ohne Beleuchtung auf Knopfdruck, ohne Maschinen, die man einfach einschalten konnte und die gerade in der Landwirtschaft die Arbeit der Menschen ganz wesentlich leichter machte, ein Leben ohne Küchengeräte, ohne Informations-Geräte vom Transistor-Radio bis zum Fernsehen ? – Das können wir uns heute nicht einmal mehr vorstellen. Und doch ist es erst knapp einhundert Jahre her, dass in unserer Region die Erzeugung und Einführung der Elektrizität zu wirken begann. Eines zeigten die Reaktionen der vielen Besucher unserer Ausstellung am Areal des Schlosses Totzenbach ganz deutlich: das Wichtigste am „Strom“ war und ist uns Menschen das Licht, das uns damals auf einmal zur Verfügung stand.
Unsere Veranstaltung zeichnete die Stufen der Entwicklung nach, verfolgte auch die Entstehung aller „Helferlein“, die heute zu – wenn auch wenig beachteten – „Helden“ unseres Alltags geworden sind, und bot am Gelände des Schlosses Totzenbach unter Einbeziehung des Schlossteichs in den Abendstunden auch ein Lichterlebnis, das es ohne Strom einfach nicht hätte geben können.
Anders als in früheren Jahren stand die Ausstellung dieses Mal an sechs statt vier Wochenenden offen – das, so zeigte sich, wurde auch von vielen zusätzlichen Besuchern geschätzt.
Das Gelände und die Ausstellung – die „Tagseite“
Das Gelände und die Ausstellung – die „Nachtseite“
Fazit
Besuch und Feedback waren für uns sehr erfreulich – auch unsere Broschüre „Es wurde Licht“ wurde gut aufgenommen. Übrigens: Sie ist bei uns noch zu haben – einfach ein Mail an info(at)zeitzeigen.at.- Wir freuen uns, gerade in diesen eher grimmigen Zeiten der Pandemie auch ein wenig zur Ablenkung und Freude an Interessantem beigetragen zu haben.
Wir danken unseren Hauptsponsoren –
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Ein Leben mit Kunst und Handwerk (2020)
Helmut Bliberger (1943 – 2017) erweist sich bei näherem Blick als schöpferischer Mensch, der trotz seines Lebensschwerpunkts in der Holzbildhauerei immer wieder mit neuen Materialien und Ausdrucksformen experimentierte. Mit unserem Projekt – Monographie, erstes Werkverzeichnis und Ausstellung wollten wir ihn in seinen Besonderheiten darstellen als Kreativer, der tatsächlich in Handwerk und Kunst beheimatet war und auch den schmalen Grat wanderte, der zwischen diesen beiden Bereichen liegt.
Ein flüchtiger Überblick …
Die Ausstellung
Die Ergebnisse unserer Suche
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Menschen hinterlassen Spuren (2018)
Unsere Region ist uraltes Siedlungsgebiet – die Römer waren viel später da als die ersten Siedler! – In unserer Präsentation haben wir in kleinem Rahmen gezeigt, wie Menschen in unserer Heimat vor langer Zeit lebten, ankamen, ihr Leben aufbauten und gestalteten, und auch wieder fortzogen – auch von Not und Krieg getrieben. Unsere Ausstellung zeigte besonders die Spuren, die sich heute nur mehr aus archäologischen Funden erschließen lassen – aber doch Rückschlüsse auf Lebensart und Kultur unserer Vorfahren zulassen.
… verbunden mit dem Versuch, auch der nächsten Generation davon einen – wenn auch kleinen – Eindruck zu vermitteln. – Und dazu – eine kleine Erfrischung.
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„Schlossgeschichten“ (2016)
Für dieses Ereignis zur Geschichte des Totzenbacher und anderer Schlösser aus der Umgebung wurden auf der „Agorá“ (griech. „weiter Platz“) des Schlosses eine Galerie von Schlossbesitzern über die Jahrhunderte mit (zum Schmunzeln anregenden) Porträts, kurzen Selbst-Darstellungen (Ich-Form), und ihren Geschlechterflaggen errichtet. Der neu gestaltete Platz wurde auch für kulturelle Darbietungen genutzt. – Auch die Kinder kamen bei den „Schlossgeschichten“ nicht zu kurz.
Im Ausstellungsraum im Schlosskeller fand sich auch das eine oder andere besondere Stück ….. hier ein eigens für unsere Ausstellung angefertigtes Dorfmodell (Totzenbach ca. 1750) und eine echte Lutherbibel.
Wir möchten unseren Mitbürgern die Geschichte unserer Heimat auf verlässlicher wissenschaftlicher Grundlage mit einer Grundhaltung der Ehrfurcht, menschlichem Verständnis aber auch Humor anbieten…..…
……. und dazu braucht´s auch Erfrischungen:
Das attraktiv gestaltete Buch „Schlossgeschichten“, das auf Grund unserer Arbeit entstanden ist, finde(n)/st Sie/Du unter LESESTOFF .
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1914 – Weltkrieg im Dorf (2014)
Auch für unsere unmittelbare Heimat brachte der Erste Weltkrieg (1914 -1918) viel Leid und einschneidende Veränderungen für viele unserer Mitbürger – oft auch für die eigene Familie und Nachbarn. – In unserer erlebnisorientierten Darstellung haben wir versucht, ein Bild des Lebens und Leidens in dieser Zeit zu zeichnen. – Neben der Ausstellung im Schlosskeller gab es eine Reihe von Themen, die am Rundweg durch den Schlosspark mit Bildern und Schautafeln angesprochen wurden. – Ein Highlight war dabei das Hafengelände am Ende des Teichs.
ZEITzeigen Projekte der letzten Jahre